Die niederländische Stichting Cultuur Zonder Grenzen plant eine Reihe von Kunstprojekten unter dem Namen Kapellenbaan. Ein Teil dieser Serie ist eine moderne Grenzkapelle am Veedijk bei Hommersum.
Der Standort des Kunstwerkes ist in unmittelbarer Grenznähe im Bereich der Kendelbrücke vorgesehen, wobei sich eine Hälfte in den Niederlanden und die andere Hälfte in Deutschland befindet.
Die Gemeinde Gennep hat mit Versanddatum 18. Mai 2021 die Genehmigung dafür erteilt, dieses Kunstwerk am Straßenrand des Veedijk aufstellen zu können. In der Genehmigung ist kein genauer Standort angegeben. Auf dem Foto (s. Punkt) ist zu erkennen, dass der Straßenrand für dieses Kunstwerk nicht breit genug ist. Ferner befindet sich das Kunstwerk im Überschwemmungsgebiet der Niers und Kendel. Unmittelbar neben dem Veedijk fällt der Straßenrand deutlich mehr als einen Meter auf das Niveau der Wiese ab.
Der Entwurf symbolisiert, so der Antragsteller, einen Projektionsraum, in dem die Achse mit den Rohren genau auf der Grenzlinie befindet. Das Kunstwerk wird etwa 3 Meter hoch und etwas mehr als 5 Meter breit und auch lang sein. Die für das Kunstwerk gewählte Farbe wird im Antrag nicht erwähnt, wird aber grün sein (siehe Foto). Details siehe Link.
Das Foto zeigt, dass der Randstreifen und die Wiese auf Straßenniveau angehoben sind.
Wie auf dem Foto zu erkennen ist sind die Rohre des Kunstwerks direkt auf den Dorfplatz von Hommersum und die Gaststätte Evers gerichtet.
Der Heimat- und Verschönerungsverein e.V. Hommersum (kurz HVV) hat gegen die Genehmigung Widerspruch (siehe Link) eingelegt:
- Symbolik Kunstwerk (militärisches Erscheinen und auf Hommersum gerichtete Kanone)
- Standort (Der Straßenrand ist nicht breit genug; Verkehrssicherheit ist nicht berücksichtigt; Kunstwerk befindet sich im Hochwasserschutzgebiet; Genau an dieser Stelle hat die Gemeinde Gennep auch das „Willkommen in Hommersum“ Ortseingangsschild genehmigt).
ABER:
Jeder Betroffene kann bei der Gemeinde Gennep Widerspruch gegen die Genehmigung einlegen. Als Betroffene (r) gilt man, wenn man in der Nähe des Kunstwerks wohnt, das Kunstwerk sehen kann, oder z. B. täglich daran vorbeikommt.) Der Widerspruch muss bei der Gemeinde Gennep vor dem 29. Juni 2021 eingegangen sein. Laut Abkommen zwischen den Niederlanden und u.a. Nordrhein-Westfalen aus 2015 gilt das auch für Menschen die jeweils im anderen Land wohnen. Der Widerspruch darf in der eigenen Muttersprache verfasst werden.
Den Musterbrief (siehe Link) können Sie als Vorlage verwenden und bezüglich der Argumentation auf Ihre ganz persönliche Situation zuschneiden. Für den Inhalt sind Sie ausschließlich selbst verantwortlich. Senden Sie den Brief per Post. Eine E-Mail wird nicht als Widerspruch akzeptiert. Falls Sie über eine niederländische elektronische Signatur (DigiD) verfügen, können Sie auch über http://www.gennep.nl/bezwaarmaken Ihren Widerspruch auf digitale Art einreichen. Der HVV reicht seinen Widerspruch persönlich bei der Gemeinde Gennep ein. Wenn Sie Ihren Widerspruch bis Samstag, 26. Juni, in den Briefkasten des HVV (Alte Schule, Küsterskamp 19) einwerfen, übernimmt der HVV die Zustellung an die Gemeinde Gennep.
Neue Informationen 04. Juli 2021
Aus den öffentlichen Dokumenten der Burgemeester- und Wethouders-Besprechung der Gemeinde Gennep über die Kapellenbaan vom 21. Januar 2020 (Link zu B&W-Dokumenten) geht hervor, dass:
- Der ursprüngliche Entwurf von Frank Havermans aus dem Jahr 2018 ganz anders aus sah;
- Ursprünglich als Standort für das Kunstwerk den Grensweg am Reichswald nördlich von Milsbeek geplant war;
- Die Gemeinde Gennep einen Zuschuss von 30.000 Euro für 2 Kapellen gewährt hat: die Kapelle am Niersdijk in der Nähe der Kirche in Gennep und die Grenzkapelle.