Da es sich für Schausteller nicht mehr lohnt, in solch kleinen Orten wie Hommersum mit rund 500 Einwohnern an einem Kirmeswochenende ihre Fahrgeschäfte aufzubauen, hatte der Hommersumer Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) dank der finanziellen Unterstützung durch das NRW-Landesprogramm „2 000 x 1 000 Euro für das Engagement“ beschlossen, ein „Nachbarschaftliches Kennenlernfest mit allen Vereinen in Hommersum“ auf dem Dorfplatz an dem ursprünglichen Kirmes-Sonntag stattfinden zu lassen.
Dafür wurden die Vereine des Ortes angesprochen. Viele waren bereit, an der Veranstaltung mitzuwirken.
Sehr aktiv dabei waren die Jugendlichen, sprich: die Landjugend Hommersum. Sie organisierten diverse Stände und betreuten sie auch an dem Nachmittag. Sie boten den Kindern mit „Dosenwerfen“ und „Luftballon-Dart“ gern gesehene Geschicklichkeitsspiele. Für die „Großen“ gab es den Wettbewerb „Bierkasten-Drücken“, wobei es mit Körperbeherrschung und Kraft gelingen sollte, einen möglichst langen, waagerechten Bierkistenstapel zu erzeugen.
Die Freiwillige Feuerwehr Hommersum ließ die Kinder einmal spüren, was es heißt, mit einem Feuerwehrschlauch ein Feuer zu löschen: mit der Kraft eines Wasserstrahls mussten dabei die „Fenster“ in einem Modell-Haus zum Umklappen gebracht werden. Wasser und Kinder – das passt immer.
Beim Stand des Schießclubs Hommersum konnte man tatsächlich schießen. Allerdings nur mit einem stilisierten „Gewehr“ und als Geschoss dienten Gummi-Einmachringe. Auch hier waren Dosenstapel das Ziel. Den Kindern gefiel, dass sie „wie die Erwachsenen“ auch mal mit einem Gewehr „schießen“ konnten.
Beim Tisch des Hommersumer Kindergartens standen Stühle, damit sich die Kinder setzen konnten, um von den Betreuerinnen das Gesicht je nach Belieben geschminkt zu bekommen. Je weiter der Nachmittag fortgeschritten war, desto mehr Kinder hatten Verzierungen im Gesicht.
Die St. Petri-Gilde Hommersum hatte einen Clown bestellt, der sich unter die Besucher mischte und rund zwei Stunden für Bespaßung (nicht nur für die Kinder) sorgte. Dazwischen zeigte er eine halbstündige Zaubershow, der die Kinder gebannt folgten. Da er in knallrot gekleidet war, konnte jeder ihn rasch erkennen.
Der Kirchenchor Hommersum präsentierte ein Erbsen-Spiel, das aber schwieriger war, als es schien. Man musste aus rund einem halben Meter Höhe Erbsenkörner in die Öffnung einer Flasche (für Erwachsenen) oder einer Dose (für Kinder) fallen lassen. Viele Kinder schafften es anfangs kaum, entwickelten aber mit der Zeit einen enormen Ehrgeiz, so dass sie immer besser wurden, und den „Großen“ schließlich zeigen konnten, wie’s ging.
Der HVV als federführender Organisator bot den Besuchern diverse Spielmöglichkeiten: ein Enten-Angeln in einer Original Zinnbadewanne, ein dem Basketballspiel nachempfundenen Treffer-Spiel und ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem Schraubenmuttern mittels Ziehens an zwei Schnüren durch einen schwierigen Parcours bugsiert werden mussten. Während die jüngeren Kinder sich in der Hüpfburg austoben konnten, gab es für die Mitglieder der Hommersumer Erntedank-Schmückgemeinschaften einen Tauzieh-Wettbewerb, ein Sackhüpfen (je 4 Personen in einen überdimensionalen Kunststoffsack) und ein Eierlaufen. Eigentlich Kinderspiele, aber vom Publikum eine mit lautstarken Anfeuerungen und Applaus begeistert aufgenommene Abwechslung. An den meisten Ständen auf dem Dorfplatz konnten Punktgewinne gemacht werden, die auf einer Spielekarte vermerkt wurden. Je nach Punkteanzahl konnten die Kinder sich Gewinne am Hauptstand des HVV aussuchen. Es herrschte stets ein reges Treiben, da die Kinder möglichst viele Punkte ergattern wollten, um die gewünschte Prämie zu bekommen.
Da die Aktionen des Nachmittags von 14.00-18.00 Uhr stattfanden, war im Festzelt eine Cafeteria eingerichtet worden, in der es Kuchen und Kaffee gab.
Da die Besucher kamen und gingen sowie mal in der Cafeteria und mal auf dem Dorfplatz waren, kann die Teilnehmerzahl nur grob geschätzt werden: 200 bis 300 Personen, da beide Stellen stets gut besucht waren.
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Die Ankündigung erschien in der Rheinische Post 24. September 2022 Seite C3:
„Volksfest in Goch : Hommersum feiert ein Wochenende lang Kirmes“.
Schönes Fotos vom Fest standen in der Niederrhein Nachrichten von 28. September auf Seite 1.